Musikempfehlungen

Musik prägt uns von Geburt an, berührt uns im tiefsten Inneren und kaum etwas erfüllt uns auf so einfache Weise mit Glück. Sie hat therapeutische Kraft und jeder kennt „die eine Musik“, die mit auf die Insel müsste. Schwierig nur, wenn es gleich so viel sind.  

Nick Drake  Musik, die sich in ihrer Schönheit und tränenlosen Trostlosigkeit ins Gedächtnis einbrennt. So zeitlos schön wie diese Lieder klingen allenfalls die besten der besten anderen. Mit “Heaven In A Wild Flower” werden nun die einfühlsamsten Songs vereint, die der englische Song-Poet in seinem kurzen Leben aufnahm. Schade, dass er sich entschieden hat uns so früh zu verlassen.  
Henryk Górecki
„Symphonie Nr.3” 
Ein orchestrale Offenbarung. Klar, rein und unbegreiflich sensitiv. Eine der kostbarsten Notenschätze des 20. Jahrhunderts. Erst in den letzten drei Monaten des Jahres 1976 vom polnischen Komponisten verfasst und seiner Frau gewidmet, ist es zu einem der klassischen Standardwerke der “Neuen Musik” avanciert. Der zweite und dritte Satz sind von einer unendlichen Traurigkeit. Der Text ist eine Kombination aus den Lysagora-Liedern (15. Jh.), einem Gebet an der Wand einer Gefängniszelle im Gestapo-Hauptquartier in Zakopane (1944) und einem polnisches Volkslied. Ein Klangkosmos voller emotionaler Tiefe und Substanz. Gänsehautgarantie! 
Counting Crows  Eine außergewöhnliche Stimme. Kraft und Sanftmut. Musik „handmade“ und Melodien, die man schon nach Sekunden mitsingt. Die „Zählenden Krähen“ aus San Francisco haben einfach alles. Kaum zu überbieten. Meine CD hat an einigen Stellen schon Gewicht verloren… 
Joni Mitchell  Ein musikalisches Urgestein. Seit Woodstock dauert ihre Karriere nun schon über 30 Jahre an. 21 Alben und eines besser als das andere. Welche(r) Musiker(in) kann dies schon von sich behaupten. Unaufdringliche ausgefeilte Arrangements und schlichte bis hochkomplizierte Texte. Vor ihren Songs kann ich mich nur dankbar verneigen. 
The Silencers  Vielleicht die interessanteste Band der britischen Inseln und Schottenrock der allerfeinsten Machart. Sänger Jimme O’Neill aus Glasgow beeindruckt mit ehrlich klingender Stimme. Eine melancholische Wolke schwebt über allen Songs und der Lyrik. Leider hier in Deutschland viel zu unbekannt 
Talk Talk
“Spirit Of Eden” 
Ja, ja – ich weiß, noch ´ne Schwermutsband, aber dafür garantiert die Beste. Beklemmender und einfühlsamer kann Musik kaum klingen. Mit der zitternden Stimme Mark Hollis, 16 phantastischen Musikern und dem “Chelmsford Cathedral Choir” eingespielt, ist dieses Album eines der eindrucksvollsten Kunstwerke der letzten Jahrzehnte. KULTSTATUS !  
Friedemann
“Indian Summer” 
Mit „Indian Summer“ hat Friedemann einen Klassiker des Genres produziert, der auch Größen wie William Ackermann von Windham Hill lässig in die Schranken verweist. Höchste Bewertung für Interpretation und Klangqualität. New Age Musik in Perfektion 
Van Morrison
“Avalon Sunset” 
Der irische Querkopf schenkte uns mit „Avalon Sunset“ ein weiteres grandioses Kabinettstückchen. Wundersame Songperlen mit unnachahmlich reifer Stimme des Altmeisters. Diese Platte wird mit jedem Song besser und sollte beim nächsten Trip auf die einsame Insel nicht fehlen 
Hinterland
“Kissing The Roof Of Heaven” 
Licht aus, Kerzen an und rein in die dunkle Gabe des Menschen. Seelenvoll und beschwörend zwingen die Visionäre Gerry Leonard und Donal Coghlan zum Denken. Bedrückende Poesie im Gewand schwebender Klänge. Beängstigend und unwiderstehlich zugleich. Leider nicht mehr im Handel erhältlich. 
James Horner
“Braveheart” 
Wooh – auch wer den Film nicht gesehen hat, wird diese Musik lieben. Einfach himmlisch. Das Londoner Symphony Orchestra in absoluter Höchstform. Das Uileann Pipe von Eric Rigler in „The Legend Spreads“ kann überzeugender nicht wirken. Ich hätte mich am liebsten an die Seite von Mel Gibson gestellt und mich mit ihm in die Schlacht geworfen….. aber ich bin ja Pazifist.. 
Kitaro
„Heaven & Earth” 
Das gleiche gilt für Kitaros Soundtrack zum Oliver Stone Film „Heaven & Earth“. Kitaro hat sich mächtig ins Zeug gelegt und ein eindrucksvolles Epos voller Poesie und Dramatik geschaffen. Die Musik lies mich im Kino erzittern und hat den Film vollendet.. Zeitlos schöne Musik….. Zu Recht hat er dafür den Golden Globe als besten Soundtrack des Jahren 1993 bekommen (..noch vor dem ebenfalls wundervollen Soundtrack Schindler’s List.) 
Alan Sylvestri
“Forrest Gumb”
“Cast Away” 
Alan Sylvestri? Noch nie gehört? Nun, bestimmt aber von “Contact”, “Abyss”, “Volcano”, “Back To The Future”, “Bodyguard”, “The Mummy” und und und… Für “Cast Away” und “Forrest Gumb” (ja, ja – da hat er auch mitgemischt) haben sich Hollywoods Dreamteam Tom Hanks & Robert Zemecki ebenfalls für Alan entschieden und ich mich dafür, dass seine Musik ebenfalls einen Oscar wert war. Der Abspann von “Forrest Gumb” gehört mit Abstand zum Besten was der Soundtrackmarkt zu bieten hat und es ist zu bedauern, dass im Film “Cast Away” nur 15 Minuten Musik zu hören sind…  
David Gray
„White Ladder” 
Ein wunderbares Album. Das langersehnte Ende einer sinnentleerten Musikära. Vielleicht das beste Werk der 90er Jahre. Mühelos reit sich Gray, entdeckt von Bono, zwischen, Cohen, Waits, Lennon und Dylon ein, ohne einen der Vorbilder zu kopieren. Kein einziger Song den man überspringen möchte. Neunmal Platin sprechen nicht immer für sich, aber hier könnten es auch einige mehr sein. Nicht von ungefähr zählen zu seinen Lieblingsplatten auch einige der hier aufgeführten Werke…  
Tracy Chapman  Ich habe es noch vor Augen: 1988, während Open Air Festivals im Wembley Stadion anlässlich des 70. Geburtstags des damals noch inhaftierten Nelson Mandela, eine Frau betritt die riesige Bühne, leise, zerbrechlich wirkend und nur mit einer Gitarre bewaffnet, sang sie von zerstörter Liebe und Revolutionen. Das Millionenpublikum schien völlig überrascht, war aber schnell ergriffen und wie hypnotisiert. American-Folk war ja nichts ungewöhnliches, aber die studierte Anthropologin trug ihn in einer Weise vor, wie es nur mit Anteilnahme getan werden kann. Tracys Stimme ist pure Emotion und bildet eine unverwechselbare Harmonie mit ihren oft sozial-kritischen Texten, welche sich thematisch meist um die Trostlosigkeit des Alltags und die Kehrseite des „American Dream“ drehen. Jede Silbe des Erstlingswerks ist Protest und Aufschrei, ist Wärme und Zärtlichkeit zugleich. Ein grandioses Album. Die “Best Of Collection” ist ein sehr eine gelungene Zusammenstellung und liefert einen guten Überblick über ihr bisheriges Werk, aber ich wollte nicht ein Stück der ersten Scheibe missen…